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Zwei Tage unterwegs – trauen wir uns das?

Natürlich trauten es sich alle Kinder der Eingangsstufe zu.

Also planten wir, was wir alles mitnehmen müssen, was wir unterwegs brauchen, was zum Übernachtungsort gebracht wird, wie wir uns dort verpflegen wollen. Alle Schüler brachten ihre Meinungen und Erfahrungen ein, so dass wir eine Packliste für zuhause und eine Einkaufsliste für die Lehrerin schreiben konnten. Bei herrlichem Sonnenschein sind wir am Donnerstag gestartet. Unser Weg führte uns über den Schloßberg, den Ortsteil Grund und vorbei am Schwarzen Teich zum kleinen Ort Hermesgrün mit dem Wanderheim des Frankenwaldvereins. Ein Glücksfall war, dass der Kreisheimatpfleger am Dreiherrenstein mit Mäharbeiten beschäftigt war. So hörten wir aus kundigem Mund, dass dieser Grenzpunkt, auf dem der Stein am Bachufer der Rodach liegt, zu drei historischen Gebieten gehörte. Nach Ohrensagen trafen sich dort die Beauftragten des Fürsten von Reuß, des Fürstbischofs von Bamberg und des Markgrafen von Bayreuth, um die Belange der drei Herrschaftsbereiche auszudiskutieren. Und da die Markgrafschaft Bayreuth einige Zeit von Napoleon regiert wurde, führte uns unsere Wanderung quasi nach Frankreich. Ausgerüstet mit Becherlupen wurden nun auf dem Weg viele Tiere genauer angeschaut. Vor allem viele Schmetterlinge, wie Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Kohlweißling und Schachbrettfalter, die unterwegs auf den blühenden Disteln saßen, erregten die Aufmerksamkeit der Kinder. Jetzt konnten wir endlich beweisen, dass sie wie alle Insekten sechs Beine haben. Doch wo sind sie wohl in der Nacht und was machen sie, wenn es regnet? Am schwarzen Teich genossen wir das herrlich erfrischende kühle, saubere Wasser. Glitzernde blaue Libellen übertrafen fast noch die tanzenden Schmetterlinge. Leider rutschte aber jemand auf den Steinen, die im Teichüberlauf liegen, aus, so dass wir unsere Rast verkürzen mussten. Auch mehrere Donner trieben uns jetzt zur Eile an. Nach gut 7 km Strecke erreichten wir gegen 13 Uhr das Wanderheim. Dort stärkten wir uns mit Spaghetti und Muffins, bereiteten unser Lager im Spitzboden und erkundeten die Umgebung. Spiele innen und draußen ließen den Nachmittag und Abend wie im Flug vergehen. Nach einer kurzen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns am Freitagmorgen um 9 Uhr auf den Rückweg. Hierfür hatten wir eine kürzere Route gewählt, die zudem immer leicht bergab ging. Unterwegs naschten wir an den Himbeersträuchern mit den leckeren Beeren. Wir sahen einige Wald- und Wiesenbewohner und immer wieder lustig flatternde Schmetterlinge. Auch viele Blindschleichen entdeckten wir auf den Wegen. Im Grund bestaunten wir noch ein Anwesen mit vielen liebevoll arrangierten ehemaligen Gebrauchsgegenständen: ein alter Schürherd, Wagenräder, alte Kaffeeservices, bepflanzte Schuhe, historische Holzskier und vieles mehr. Geschafft, aber überglücklich, dass wir zwei so schöne Tage miteinander verleben durften, kamen wir um die Mittagszeit wieder in Nordhalben an. Und nächstes Jahr trauen wir uns wieder!

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Veröffentlichung

Di, 10. Juli 2018

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